Diese Worte dienen nicht nur deinem Seelenheil und dem deiner Leser, manche lassen dich gar seelenheiter werden. Manche sind traurig und zum Weinen schön.
Seele ist ein intensives, emotionales Wort, das nicht nur in Bezug auf Beziehungen und Gemütszustände gern verwendet wird. Schöne und ausdrucksstarke Begriffe gibt es, die früher häufig benutzt wurden, aber weitgehend in Vergessenheit geraten sind. Was für ein Seelenanblick!
Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Aber es ist nur noch ein Hauch, der mit fast verblichenen Wörtern zu uns herüberweht. Eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten und originellsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt mehr erfahren
Die schönsten und durchaus heute verständlichen Wörter habe ich für dich hier noch einmal hervorgezogen. Siehe auch:
- Traumhaft schöne Wörter – 69 Begriffe mit Traum* oder Träum*
- Das Buch vom unbeschwerten Leben – Kapitel 4
- Triptychon: ich fliege (Gedichte)
Die schönsten Wörter mit Seele
Eine gewisse Verwandtschaft besteht zu den Wörtern mit Herz* oder Herzens*. Sie könnten vice versa gebildet werden. Das geht nicht immer, kannst du aber durchaus bei Gelegenheit einmal ausprobieren.
- Seelenadel (Leute mit vornehmer Gesinnung)
- seelenähnlich
- seelenallein (verkürzt aus dem gewöhnlichen mutterseelenallein)
- Seelenanblick (besonders schöner Anblick)
- Seelenangst
- seelenängstig
- seelenähnlich
- Seelenanker
- seelenanverwandt (seelenverwandt)
- seelenarm (arm an Seele)
- Seelenauge (Auge in dem sich die Seele spiegelt)
- Seelenband (Band, das Seelen verbindet, zusammenhält)
- Seelenbedürfnis
- seelenberaubend
- Seelenbetrübnis
- Seelenbitterkeit
- Seelenblick (Blick, in dem sich die Seele ausdrückt)
- Seelenbund (kommt bei Freunden und Liebenden vor)
- Seelendieb
- Seelendurst (heftiges Verlangen)
- Seeleneinklang
- Seelenentzückung
- Seelenfrieden (innere Ausgeglichenheit, Ruhe)
- seelenerfreuend
- seelenergreifend
- Seelenerhabenheit (Erhabenheit der Seele)
- seelenerhebend
- seelenerheiternd
- Seelenerschütterung
- Seelenfieber (für eine heftige Aufregung)
- Seelenfreude (innige Freude)
- Seelenfreundschaft
- Seelenfrieden
- seelenfroh (innerlich froh)
- Seelenfülle
- Seelenfurcht
- Seelengarten (Paradies)
- Seelengeliebte(r)
- Seelengemeinschaft
- Seelenglanz
- Seelenglaube (der Glaube an das Fortleben der Seele nach dem Tode, beziehungsweise an Erscheinungen und gespenstische Wirkungsweisen solcher Seelen)
- seelengleich
- Seelenglück
- seelenglücklich (vollkommen glücklich)
- Seelengüte (Herzensgüte)
- Seelenharmonie
- seelenhebend
- Seelenheil
- seelenheiter
- Seelenjäger (Satan)
- Seelenjammer
- Seelenkind (Herzenskind)
- Seelenklang (Stimme, Ton, Wort, das wahre Empfindung ausdrückt)
- Seelenlabsal (Seelentrost)
- Seelenlast
- Seelenleichtigkeit
- Seelenleid
- seelenlieb
- Seelenmüdigkeit
- Seelenschatz (geliebter Mensch)
- Seelenschnitt (tiefster Schmerz)
- Seelenschmerz (seelischer Kummer, Gram)
- seelenschön
- Seelenschwärmend
- Seelenseligkeit
- seelenstehlend
- Seelenstille (Seelenruhe)
- Seelentanz
- Seelentaumel
- seelentreu
- Seelentrost (Labsal für die Seele)
- seelentrunken
- seelenumschattend
- Seelenunsterblichkeit
- Seelenverderben, seelenverderblich
- Seelenvergnügen (inniges inneres Vergnügen)
- seelenvergnügt (in der Seele, innig, höchst vergnügt)
- seelenvoll (voll Seele, voll inniger, lebhafter Empfindung)
- Seelenweh (Seelenleid, Seelenschmerz)
- Seelenwonne
- Seelenwonnigkeit
- Seelenwunde (Seelenwunden heilen schwer. Sprichwort, Wander)
- Seelenwunsch (Herzenswunsch)
- seelerfreuend
- Seelezerschneidend (die Seele zerschneidend, tief betrübend)
Auch schön sind Bildungen wie Menschenseele, Mutterseele oder Himmelsseele.
Seele in der Literatur
Die Liebe verdirbt die Seele zur Kameradschaft, sie ist kalt und heiß, eifersüchtig und unberechenbar, die Kameradschaft, die Freundschaft ist allein wahre Seelenliebe, sie ist bis zu jedem möglichen Grade unegoistisch, sie ist der höchste Zustand zwischen Mensch und Mensch.
Stufen, Christian Morgenstern, 1917
Ich habe gehört oder gelesen von ausgezeichneten Frauen, welche mit unbedeutenden Männern friedlich gelebt, indessen sie aber mit höchst bedeutenden Geistern eine Seelenfreundschaft gepflegt haben, wozu jedoch für den Anfang eine beträchtliche Entfernung gehört, bis das beruhigende Alter die rechte Weihe bringt.
Der grüne Heinrich, Gottfried Keller, 1854/55
Ein Weinen klang durch das Dämmer. Wie das Schluchzen eines heimwehkranken Kindes klagte die Geige des Primas. Er hatte die Augen geschlossen und wiegte sich im Rhythmus. Ein Lächeln durchbrach den Schmerz, dann aber rann von neuem dieses erschütternde, seelenergreifende Weinen durch den Raum.
Die Liebe des Geigerkönigs Radanyi, Josephine Schneider-Foerstl, 1926
Werkstattbericht 🔧
Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche unter anderem im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.