Unbewegtes ist trübe,
setze es in Bewegung.Was sich freien Lauf lässt,
läuft sich selbst davon,
zentriere es.Sich in sich selbst bewegen heißt,
nicht laufen, sondern tanzen.
Erläuterung
Wir haben die Welt groß gemacht, durch Bewegung und Tätigsein, und nun überschauen wir sie nicht mehr und fühlen uns mitnichten in ihr wohl. Dies ist uns Grund genug, in hektische Aktivität auszubrechen. Wir möchten uns und die Welt erfüllen und verbessern – durch Fortschritt. Wir haben das Gegenteil erreicht. Unser Horizont ist zu klein. So profane Dinge wie Tag und Nacht geschehen im Wechsel; wo links ist – wen wundert’s – da ist auch rechts, und jeder weiß das.
Schwieriger wird die Sache, wenn die Dinge verzwickt verschachtelt sind, und wir wie zumeist nur gewisse Ausschnitte des ganzen sehen. Das führte bei einigen von uns zu der Vorstellung, man könne eine ganz und gar gute und friedliche Welt schaffen; man könne nur glücklich und niemals traurig sein; ewig leben ohne sterben zu müssen. All das ist natürlich purer Unsinn und niemandem je gelungen. Es ist ganz einfach so, dass die Welt ohne ewigen Wechsel, ohne beständigen Tanz zwischen den Extremen keinen Bestand haben würde. Sie existierte gar nicht, geschähe, was wir uns wünschen.
Hinweis
Die Dinge sind, indem man sie lässt.